Neues aus der Fachschule

Studienfahrt des BK32a nach Hamburg



Montag, 13.05.2019

Nach einer knapp 6-stündigen ICE Fahrt kam der Kurs in Hamburg an und checkte gemeinsam um 15:00 Uhr im Hostel ein. Den Nachmittag hatten wir noch Zeit für eine kurze Erholung. Abends sind wir dann gemeinsam als Kurs an den Hafen, um dort etwas zu essen und uns für den nächsten Tag zu stärken.
 

Dienstag, 14.05.2019

Wir trafen uns um 9.30 Uhr, um gemeinsam den Weg anzutreten. Die erste Einrichtung, die wir besucht haben, hat ihren Fokus auf der Arbeit mit männlichen Prostituierten. Wir sollten mit einem Einstieg beginnen, indem wir einen Steckbrief ausfüllen und eine/n Prostituierte/n nach unseren Vorstellungen beschreiben sollten. In der anschließenden Runde wurde klar, dass es nicht immer Klischees entspricht und sich auch Menschen prosituieren, von denen man es erst einmal gar nicht erwartet. Die zwei Mitarbeiter der Einrichtung haben uns ihre Arbeit erklärt. Sie sind die letzte Auffangstelle und sind dahingehend ein niederschwelliges Angebot. Dieses Angebot dürfen nur männliche Prostituierte nutzen.

Am Nachmittag waren wir in einer zweiten Einrichtung bzw. einem Projekt, das sich „Gefangene helfen Jugendlichen“ nennt. Dort geht es darum, dass Jugendlichen, die kriminell sind, gezeigt wird, wie ein Leben im Gefängnis ist. Dieses Projekt wurde von ehemaligen Häftlingen ins Leben gerufen und engagiert sich deutschlandweit.
Uns wurde während des Vortrags auch ein Video gezeigt, indem es darum geht, wie viele Menschen im Gefängnis sind. Das Projekt wird ausschließlich von ehemaligen Häftlingen oder Menschen, die noch im Gefängnis sind, betrieben.


Mittwoch, 15.05.2019

Um 09:00 Uhr trafen wir uns und genossen die traditionelle Hafenrundfahrt in Hamburg.

Danach teilten wir uns in zwei Gruppen auf und machten uns um 14:30 Uhr bzw. um 17:00 Uhr auf, um die Einrichtung „Sperrgebiet St. Georg“ zu besuchen. Dabei bekamen wir von der Mitarbeiterin einen Einblick in die Arbeit mit den Prostituierten und den vielschichtigen Problemen der Frauen. In dem Gespräch ging es um die Beweggründe, wobei Armut für die meisten Frauen das größte Thema war. Auch ist dieses Angebot sehr niedrigschwellig organisiert und es wird dort geholfen, wo die Hilfe gefragt ist. Dies wird auch durch die Haltung der Einrichtung deutlich: „Es ist okay sich zu prosituieren, aber schütze dich dabei.“. Auch hat die Einrichtung viele Aktionen, um den Frauen zu helfen. Es gibt warme Mahlzeiten, kostenlose Termine bei einer Ärztin, Kleiderspenden und kostenlose Friseurtermine.
 

Donnerstag, 16.05.2019

Am Donnerstag besuchten wir die letzte Einrichtung auf unserer Liste. Um 11 Uhr versammelten wir uns alle im Hamburger Stadtteil St. Georg vor dem Gebäude des Kids (Kinder in der Szene), ein Angebot der Jugendsozialarbeit von Basis & und Woge e. V. Seit eineinhalb Jahren ist das Kids nun in dem neuen Gebäude untergebracht. Vorher war die Einrichtung noch in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof, was durchaus praktisch war, da sich die meisten wohnungslosen Kinder und Jugendlichen dort aufhielten. Doch der neue Standort scheint keine Nachteile mit sich zu ziehen. Als wir das Gebäude betraten, befanden wir uns in einem großen, modern eingerichteten Raum, ausgestattet mit Tischkicker, Computer und jede Menge bequeme Sitzmöglichkeiten. Die Atmosphäre war sehr entspannt, so dass wir uns alle direkt wohlfühlten.

Uns wurde zuerst ein Film über das Kids gezeigt, der uns schon erste Fragen beantwortete und uns einen Einblick in die Arbeitsweisen der Mitarbeiter und die Angebote für die Jugendlichen lieferte. Spannend war dies direkt an drei wohnungslosen Jugendlichen sehen zu können. So konnte man konkret beobachten wie man auf die individuellen Bedürfnisse einging. Das Kids wendet sich an Mädchen und Jungen bis 18 Jahre und bietet Straßensozialarbeitet, Beratungsgespräche und vermittelt einen bei Bedarf auch an weitere unterstützende Maßnahmen (z. B. Drogenberatung) weiter. Im Film wurde auch das Projekt "Hirntoaster" vorgestellt, ein niedrigschwelliges Bildungsangebot für die Jugendlichen des Kids. Es soll helfen das Selbstbild der Jugendlichen positiv zu stärken. Zwei Mal die Woche gibt es Angebote wie Nähen, Kochen, schulische Arbeiten, kreatives lernen und vieles mehr. Es bietet den Jugendlichen Zukunftsperspektive und nimmt Ihnen das Gefühl "nutzlos zu sein". In einer folgenden Fragerunde ging man auf alle noch offenen Fragen ein und beantwortete uns diese detailreich.

Kids ist eine Organisation die auf jeden Fall mit der Zeit mitgeht. Sie sind mittlerweile in sozialen Netzwerken wie Instagram vertreten, wo regelmäßig über Tagesangebote, wie z.B. das Herstellen von Kosmetik, gepostet wird (@kids.hamburg).

Wir können verstehen, wieso das Kids so eine beliebte Anlaufstelle ist. Die vertrauensvollen Mitarbeiter haben stets ein offenes Ohr und sind sehr bemüht die Wünsche und Bedürfnisse der Jugendlichen zu erfüllen.

Nach dem Gespräch in der Anlaufstelle für die Straßenkinder hatten wir noch Zeit zur freien Verfügung. Am Abend trafen sich noch einige im Schanzenviertel oder besuchten ein Konzert.
 

Freitag, 17.05.2019

Nach einer langen Heimfahrt und einer tollen Woche in Hamburg, kamen wir alle in Mannheim an und verabschiedeten uns voneinander.


 

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