Neues aus der Fachschule

Hamburg wir kommen … (BK 27 B)

Und das sogar in der ersten Klasse. Denn zu unserem Glück durften wir, dank Ersatzzug, in der ersten Klasse reisen. Mit genügend Beinfreiheit machten wir uns auf in den Norden um die schöne Stadt Hamburg zu besichtigen.
Endlich angekommen traf uns zunächst der Schlag als wir unsere Zimmer und vor allem die Miniatur Bäder sahen. Zähne putzen wurde zu einer neuen Herausforderung.

Doch nachdem man eine Methode entwickelt hatte, wie man seinen Kopf zwischen Waschbecken und Ablage quetschen konnte, gelang auch dies. Spätestens am Abend stieg die Stimmung beim gemütlichen Sitzen in der Lounge des Hostel oder beim ersten Besuch der Reeperbahn.

Den Dienstag starteten wir mit einer Stadtführung durch Hamburg. Ob Alsterufer, Speicherstadt, Rathaus, St. Pauli oder Elbtunnel, schnell war uns allen klar wie schön die Stadt Hamburg ist.
Danach ging es zur Einrichtung basis&woge, wo uns zwei Mitarbeiterinnen zum einen die „Zuflucht“, eine anonyme Schutzeinrichtung für Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund und zum anderen die Mädchenwohngruppe „Kardelen“ vorstellten.

Am Abend waren Musicals angesagt. Ob Rocky oder König der Löwen, die Begeisterung über die Bühnenshows war groß. Für die Fußballfans gab’s die Partie Deutschlang gegen Polen live im Stadion zu erleben.
Am Mittwoch waren wir bei der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration eingeladen und erhielten dort einen interessanten Vortrag über Beratung und Entschädigung für ehemalige Heimkinder in den Jahren 1949 bis 1975. Wir erfuhren einiges über die teils traurige, teils erschütternde Geschichte der Heimerziehung. Den Rundentisch, der sich damit beschäftigte, wie Hilfe und Anerkennung für die Betroffenen erreicht werden kann und den dadurch entstandenen Fonds für die Opferentschädigung.

Am Nachmittag besuchten wir das Projekt „Sperrgebiet“, eine Beratungsstelle für minderjährige und junge Frauen in der Prostitution. Die Mitarbeiterin der Beratungsstelle erzählte uns eine Menge über die Prostitution in Hamburg und dessen Hintergründe, so dass man dieses Thema auch einmal aus einer ganz anderen Sichtweise erfahren konnte.
Am Abend ging es zum Phantom der Oper. Auch dieser Besuch begeisterte durch die stimmliche und musikalische Darbietung. Wer nicht dabei war, fand seinen Spaß bei der abendlichen Besichtigung des Hamburger Nachtlebens.

Donnerstag waren wir zu Besuch bei der Einrichtung „Margaretenhort“. Dort wurden wir herzlich mit Kaffee und Keksen empfangen. Der Bereichsleiter und eine Mitarbeiterin der Sozialtherapeutischen Wohngruppe stellten uns ihr Konzept und ihre systemische Elternarbeit vor. Hier stellte Herr Hey die Mitarbeiter vor eine schwere Frage wie sie denn einem Marsmännchen den Unterschied ihrer Wohngruppe zu einer Familie erklären würden. Leicht überrascht von solch einer Frage (Im Norden ist man wohl Marsmännchenfragen nicht so gewohnt wie in der Katholischen Fachschule) gaben die Mitarbeiter ihr bestes diese schwere Frage zu beantworten. Als weiteres Angebot des Margaretenhorts stellte uns eine Mitarbeiterin den Barbarahof, etwas außerhalb von Hamburg, vor. Dort können Kinder vor allem mit ADHS ihre Impulsivität durch den Umgang mit Lamas und Alpakas kontrollieren erlernen. Dabei lernten wir auch, dass Lamas gar nicht Menschen anspucken, sondern nur ihresgleichen.
Den letzten Abend verbrachten wir beim Public Viewing und Livemusik mit anschließendem Exklusiv Auftritt des Solokünstlers an unserem Tisch in der Lounge des Hostel.

Bevor es wieder nach Hause ging, besuchten wir das „Rauhe Haus“. Dort konnten wir die Anfänge der Heimerziehung mit dem nachgebauten Wiechern Haus begutachten. Aber eigentlich waren wir dort, um das Projekt „Opstapje“ kennen zu lernen. Dies ist ein Förderprogramm für Kinder ab 18 Monaten und deren Eltern. Das Besondere daran ist, dass erfahrene Mütter als Leihen in die Familien gehen und dort den jungen Müttern zeigen, wie sie mit ihren Kindern richtig spielen können, um ihre Entwicklungschancen zu fördern.

Am Ende der Woche waren wir zwar alle glücklich, wieder nach Hause zu fahren, aber trotzdem durften wir in dieser Woche interessante Einrichtungen besuchen, haben eine Menge über Hamburg in Erfahrung gebracht und konnten eine schöne Zeit mit einander verbringen.
Dafür möchten wir uns herzlich bei den Einrichtungen bedanken, die wir besuchen durften und bei unserem Klassenlehrer Herr Hey, der die Studienfahrt so toll organisiert hat. ☺

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