Neues aus der Fachschule

Projektwoche 2014: Arbeiten mit Ton, Töpfern mit Kindern und Jugendlichen

 

Das Projekt fand in der Keramikwerkstatt von Susanne Schmitt, Heidelberg-Rohrbach, statt und so fand sich am Montag eine bunt gemischte Gruppe von 10 TeilnehmerInnen ein.

Montag: Einführung in die Werkstatt, welche Keramikarten dort hergestellt und auch verkauft werden. Aufbautechniken und spielerische Übungen mit Steinzeug- und Terrakottaton sollten die Schwerpunkte der Woche dort sein.
Wie kann man Ton mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, taktile Sensibilität und Freude wecken?!
Bei der Vorstellungsrunde stellte sich heraus, dass fast alle noch keine Erfahrungen mit Ton hatten, aber hochmotiviert waren. Hier ein kleiner Einblick...
Es wurde eine Wahrnehmungsübung mit Ton durchgeführt, eine Kugel geformt, bei Gongschlag weitergegeben, nachgespürt, wie unterschiedlich die Kugel des anderen ist...bis man seine eigene Kugel wieder hatte. Daraus lernten die Teilnehmer/Innen die sogenannte Pinchpot Technik, aus einer Kugel eine Schale formen, vielleicht eine Teeschale? Hier zeigt sich immer wieder, wie persönlich der Umgang mit Ton ist, jede Teeschale wird anders. Die eine wird dünn und fragil, die andere eher dickwandig und grob. Die Konzentration ist ungewöhnlicherweise nur auf den Händen und dem Ton. Es ist schön etwas entstehen zu sehen und sich darauf einzulassen, „wie es wird“.
Später wurde die Wulsttechnik vermittelt, die wichtigste Technik, um Gefäße aufzubauen.
Verschiedene „töpfertypische“ Werkzeuge oder Hilfsmittel wie Modellierholz, Drehschiene oder die Tischränderscheibe wurden vorgestellt und benutzt, jede/r konnte anhand der Vorschläge seinem eigenen Gestaltungswillen freien Lauf lassen, das ist die Gratwanderung, auch in der Arbeit mit Ton mit Kindern und Jugendlichen.

Dienstag wurden die angefangenen Werkstücke fertig gestellt, die Engobemalerei vorgestellt, Farboxide angesprochen und fleißig gearbeitet. Zwei Kursteilnehmerinnen hatten eine kleine Information über Steinzeug vorbereitet und trugen diese vor.

Mittwoch fing der Tag mit einer weiteren Wahrnehmungsübung an, mit Musikbegleitung das vom Nachbarn begonnene Werkstück weitergeben und modellieren ohne es zu zerstören. Diese Übungen bieten Anlass über die Arbeit mit Ton zu sprechen. Allerdings kann man sich auch nirgends so gut nonverbal äußern wie mit Ton! Alle empfanden diese Übung als entspannend und sehr witzig. Wir arbeiteten mit Terrakottaton, das ist roter Ton, der später nur bei 900°Grad gebrannt wird und zum Thema die Gartenkeramik hat. 

  

Donnerstag ein kleiner Vortrag eines Auszubildenen über Terrakotta. Wulsttechnik in verschiedenen Formen, Spielzeug aus Ton! Was und wie kann man töpfern oder modellieren mit Kindern, auch wenn man es nicht brennen kann oder will?! Thema Baum wurde ausprobiert. Tonwiederaufbereitung in diesem Zusammenhang angesprochen, Ton wird nicht weggeschmissen, solange er nicht gebrannt ist! Viel Spaß beim „Sturm“ mit dem Ton.
Außerdem wurde eine kleine „Drehsession“ an der Töpferscheibe vorgeführt.

Freitag die „Drei Bedingungen“, eine spielerische Übung, hier ging es im wesentlichen darum aus einer Handvoll Ton ein Objekt zu modellieren, das drei bestimmte Eigenschaften erfüllen soll, die TeilnehmerInnen zogen sich ihre Vorgaben durch Lose. Fachgerechtes Arbeiten ist hier nicht wichtig und ob die Objekte gebrannt werden sollen, kann später geklärt werden. Alle in der Projektwoche angefertigten Werkstücke wurden zum Brennen vorbereitet und evtl. noch dekoriert.
Der Glasurtermin wurde besprochen, der wegen des zuvor notwendigen Schrühbrandes erst 2 Wochen später stattfinden kann.
In entspannter Atmosphäre wurden den TeilnehmerInnen in diesem Seminar Materialien und Vorschläge an die Hand gegeben, die sowohl für sie persönlich als auch für ihren späteren Berufsalltag bedeutsam sein können. Die Atmosphäre der Gruppe war angenehm freundlich, gegenseitige Unterstützung und Freude war deutlich spürbar.  

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