Neues aus der Fachschule

Religionspädagogische Zusatzqualifikation

Die Katholische Fachschule bietet ihren Schülern ein freiwilliges Seminar zum Thema Religionspädagogik an. Dieses ist aufgeteilt in drei Blöcken, in denen unterschiedliche Themen gemeinsam bearbeitet werden. Am Ende des Seminars, kann wahlweise eine praktische Übung zu religionspädagogischen Themen mit den Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden. Nach Bestehen dieser pädagogischen Übung, erlangen die Schüler ein Zertifikat.

Auch das Seminar dieses Schuljahres fand in drei Blöcken, jeweils an drei Tagen in den Ferien statt.

Letztes Jahr in den Herbstferien, machten sich 18 Schüler aus vier verschiedenen Kursen gemeinsam auf den Weg, um sich mit dem Thema Religionspädagogik auseinander zu setzen und sich intensiv damit zu befassen. Zu Beginn des Seminars beschäftigten wir uns mit den Fragen: „Wer bin ich?“, „Wo komme ich her?“ , „Wo gehe ich hin?“. Durch eine Traumreise konnte sich jeder persönlich mit diesen Fragen auseinandersetzen. Um zu sich selbst zu finden und die Eindrücke der Traumreise festzuhalten, konnte man ein Bild malen oder das Ganze mit Legematerial festhalten. Des Weiteren legte die Gruppe gemeinsam aus Seilen ein großes Labyrinth, welches von jedem Einzelnen durchlaufen werden konnte. Der Grundgedanke des Labyrinths war, Ruhe und Kraft zu finden. In der Mitte des Labyrinths konnte sich jeder einen Zettel mitnehmen, auf dem Kraft spendende Worte standen.

„Der direkte Weg auf ein Ziel wirkt oft kurz und gerade. Aber alles, was wertvoll ist, ist weder einfach noch schnell zu erreichen.“

Als Abschluss des Blocks konnte jeder als Andenken ein Labyrinth aus Ton gestalten.
Der zweite Block fand in den Osterferien statt. In diesem Block beschäftigten wir uns mit dem Kreuzweg. Anschließend setzten wir die Geschichte des Kreuzweges in Bezug auf die heutige Gesellschaft. Dabei teilten wir uns in Kleingruppen auf und jeder von uns stellte auf Plakaten die 14 Stationen des Kreuzweges dar. Die Vorgehensweisen waren unterschiedlich und jeder konnte individuell seine Stationen in der Gruppe gestalten. So zum Beispiel besuchte eine Gruppe für die Gestaltung ihres Plakates ein Hospiz und interviewte dort einen Mitarbeiter über die Arbeit und die Schicksale der Hospizbewohner und deren Angehörige. Zudem befragte eine Gruppe verschiedene Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen und hielt deren Umgebung auf Bilder fest. Die dritte Gruppe spielte einige Szenen vom Kreuzweg nach und erstellte eine Fotokollage. Alle 14 Stationen wurden dann am Ende des Blocks in der Schule ausgestellt und jede Gruppe konnte erzählen, wie sie vorgegangen ist und welche Erfahrungen sie dabei gemacht hat.

Die Ausstellung konnte dann von allen Schülern und Lehrern der Schule besichtigt werden.

   

Im dritten und letzten Block des Seminars beschäftigten wir uns mit der Schöpfungsgeschichte. Wir stellten einen Bezug zwischen dieser und der Adoleszenz von Kindern und Jugendlichen her. Die Schöpfungsgeschichte gliedert sich in sieben Tage und beschreibt die Entstehung der Welt. Ähnlich wie bei der Pubertät ist auch bei der Schöpfungsgeschichte ein Prozess zu erkennen. In Kleingruppen erarbeiteten wir Szenen zu den verschiedenen Tagen und stellten diese später zu einem gesamten Film zusammen, welcher die Schöpfungsgeschichte auf moderne Weise am Beispiel der Pubertät aufzeigt.

Das Seminar hat uns allen sehr viel Spaß und Freude bereitet. Wir konnten frei arbeiten und unserer Kreativität wurden keine Grenzen gesetzt. Durch die offene Gestaltung wurden alle Sichtweisen und Religionen einbezogen. Der Bezug auf aktuelle Themen und Strukturen in der Gesellschaft ermöglichte es, nicht nur das traditionelle Wissen sondern auch die moderne Geschichte in den Blick zu nehmen.

Rückblick:

Am letzten Tag führten wir über alle drei Blöcke des Seminars ein Interview durch, in dem die Gruppe über ihre Erfahrungen und Erlebnisse berichten konnte.
Frage: Welche Erfahrungen prägen dich persönlich?
Antwort: „Offenheit dem Glauben gegenüber, sich mit dem Glauben beschäftigen und auf die heutige Zeit beziehen...“

„Schöpfung entsteht, wenn man was Neues beginnt.“

Frage: Was verbindest du mit dem Labyrinth?
Antwort: „Nachdenklichkeit, Tod und Leben, Ruhe, Gelassenheit, neu Anfang, Kraft, einen Weg zu mir selbst finden.“

„Dass man immer ans Ziel kommt.“

Frage: Was war für dich der bedeutendste Moment?
Antwort: „Die Traumreise und Erinnerung an unsere Kindertage, Auseinandersetzung mit dem Tod, Bilder für den Kreuzweg.“

„Das eigene Leben Revue passieren lassen.“

Frage: Was nimmst du aus dem Seminar mit? Antwort:

„Sich selbst mit allen Gefühlen und Bedürfnissen im Blick behalten.“

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