Neues aus der Fachschule

Projektwoche 2021: Projekt 5 „Seilerei 2021“

Montag: Nach unserer Ankunft im Pfadfinderheim St. Rafael, stellen wir uns direkt unserer ersten Herausforderung: „Gepäck reintragen“. Hierfür muss die gesamte Gruppe plus Gepäck über ein Seil im Eingangsbereich transportiert werden, ohne dieses zu berühren. 

Nachdem alle angekommen waren und ihre Taschen ausgepackt hatten, trafen wir uns auf der Wiese vor dem Haus. Dort lernten wir uns durch verschiedene Kooperation, Geschicklichkeit und Koordinationsspiele kennen. In dieser Einheit lernten wir auch direkt das drei- Zonen Modell, das sich auch in beruflichen Alltagssituationen anwenden lässt, kennen,.Einige der Gruppe gingen im Anschluss für die Gemeinschaft einkaufen, sodass wir am Abend alle gemeinsam Kochen konnten. Der restliche Abend wurde für das weitere Kennenlernen genutzt.

Dienstag: Wir haben uns morgens auf der Wiese getroffen, um einen Morgen-Impuls durchzuführen. Anschließend haben wir ausgiebig gefrühstückt.
Nach dem Frühstück haben wir uns fertig gemacht und sind alle zusammen nach Bad Säckingen gefahren. Dort waren wir in einer kleinen gemütlichen Halle klettern. Da die Halle sehr klein war, mussten wir uns in 2 Gruppen aufteilen: Die eine Gruppe konnte sich die Stadt angucken und etwas Essen gehen, während die andere Gruppe die Halle nutzte. Nach zwei Stunden haben wir dann getauscht.
Nach der Kletteraktion wollten wir eigentlich ins Albtal fahren, um dort unser am Morgen erlerntes Klettergeschick am Naturfels unter Beweis zu stellen. Leider waren die Felsen noch zu nass und rutschig, um zu klettern. Da Sicherheit immer vor geht, haben wir entschiede, stattdessen das Jugendhaus, in dem Jochen arbeitet, zu besuchen. Hier bekamen wir einen spannenden Einblick in Jochens Arbeit (Offene Jugendarbeit OJA). Als wir uns das Jugendhaus angeguckt und u.a. ein paar Runden Billard gespielt hatten, sind wir Einkaufen gefahren und haben anschließend zusammen gekocht und gemütlich zusammen gegessen. Abends haben wir noch ein paar Runden Karten gespielt und den ersten Tag mit spannenden Eindrücken ausklingen lassen.

Mittwoch: Heute morgen haben wir uns erneut zum Morgen- Impuls auf der Wiese getroffen. Dieses Mal spielten wir das Spiel „Fuchs und Hase“. Nach dem gemeinsamen Frühstück brachte uns Jochen die Flow-Learning-Methode von Joseph Cornell näher. Diese Methode beschreibt vier Stufen des Lernens. Die Methode ist „..quasi der Schlüssel der Erlebnis- und Naturpädagogik“ (Zitat: Jochen 😊). Anschließend brachen wir zu einer kleinen Hütte (Flienkener Holzhütte) im Wald auf. In der Nähe der Holzhütte befindet sich ein Wald –Parcours, den Jochen hauptsächlich für die Arbeit mit Schulklassen nutzt. Ein spannendes Projekt von dem Jochen erzählte ist das Gefühlsprojekt, das er in Zusammenarbeit mit der örtlichen Schulsozialarbeit durchführt. Teil 1 findet in der Schule statt. Dort lernen die Schüler spielerisch Gefühle kennen und, wie man diese benennt und ausdrückt. Teil 2 ist dann bei Jochen im Wald, wo er die Gefühle mit einer Vielzahl von Kooperationsspielen, wie z.B. der chinesischen Mauer, dem Spinnennetz und dem Sortierspiel, erlebbar macht. Bei allen Spielen erleben die Schüler:innen Gefühle, wie Glück, Neid, Ekel aber auch Angst und Frust (um nur einige zu nennen) und sollen diese anschließend auch benennen. Auch wir kamen in den Genuss, einige Spiele auszuprobieren.
Nach den Spielen haben wir 1Kilo Pfifferlinge für das zum Abendessen geplante „Pilzrisotto über dem Lagerfeuer“ gesammelt. An diesem Abend wurden wir von Jochen bekocht. Es war mega lecker!!!
Nach dem Abendessen stand der nächste Programmpunkt auf dem Plan: Eine Wahrnehmungsreise durch die dunkle Nacht. Danach ließen wir den Abend mit einer gemeinsamen Runde Werwolf am knisternden Lagerfeuer und einem tollen Sternenhimmel ausklingen. Spät in der Nacht machten wir uns auf den Weg ins Bett.

Donnerstag: Etwas müde, aber noch voll von den Eindrücken der Nachtaktion, starteten wir wieder pünktlich um 8.00 Uhr mit dem Morgen-Impuls in den Donnerstag: Diesmal wurden zwei Wahrnehmungsspiele gespielt – „Regenmacher“ und „Motte Fledermaus“.
Nach unserem Frühstück wären wir eigentlich zum Klettern an die Felswand gefahren, allerdings musste der Plan leider wieder geändert werden, da eine Schulklasse an dem Kletterfelsen in Todtmoos war. Stattdessen haben wir verschiedene Knoten in Form eines Ratespiels gelernt. Danach sind wir nochmal zum Waldparcour nach Wehr gefahren und haben wieder aus dem scheinbar unerschöpflichem Spielepool von Jochen geschöpft. Auch wir mussten uns mit ein paar zu Verfügung gestellten Materialien selbst eigene pädagogische Spiele ausdenken und diese dann mit der „Rest-Gruppe“ durchführen. Anschließend hieß es „Bombenentschärfung“ - alle überlebten das von Jochen vorbereitetete Teamspiel!!!
Danach hängten wir gemeinsam eine 40 m Seilbahn in die Bäume: Auf dieser konnten sich alle nochmal einen weiteren kleinen - für manche auch einen großen - Adrenalinkick abholen.
Bei allen Aktivitäten wurde uns immer von Jochen der rechtliche und pädagogische Hintergrund erläutert.
Während die einen abbauten und wieder alles aufräumten, ging ein Teil zum Einkaufen und der Rest schon wieder zurück zur Hütte. Hier stand für Alle, die wollten, noch ein weiterer Programmpunkt auf dem Plan. Wir lernten den Bau eines Biwaks, in dem sich einer aus unserer Gruppe dann später der frostigen Nacht auf knapp 800 m.ü.M stellte. (Kompliment!).
Als Tagesabschluss stand eine kleine Party auf dem Plan. Es gab Burger und wir planten gemeinsam ein Beerpong - Turnier, um den Putzdienst des nächsten Tages festzulegen.

Freitag: Heute war der letzte Tag unserer tollen Projektwoche. Wir haben uns das letzte Mal um 8 Uhr auf der Wiese getroffen, um ein Aufwärmspiel zu machen. Anschließend gab es wieder ein letztes leckeres Frühstück.
Nach dem Frühstück haben wir alle angefangen zu packen und die Hütte zu putzen. Nach unserer Putzaktion sind wir mit Jochen in den angrenzenden Wald gegangen, um dort verschiedenen Geräuschen zu lauschen. Jochen zeigte uns z.B. den Zauberstamm. Wir haben alle unsere Ohren an den Stamm gehalten und es erklang eine schöne Melodie (Jochen hat eine kleine Spieluhr an das Ende des Stammes gehalten). Nach diesem schönen Abschluss haben wir uns vollgepackt mit Eindrücken und Erlebnissen an verschiedene Reflexionsrunden gemacht: Alle hatten Positives zu berichten.
Dann mussten wir uns alle leider schon langsam wieder verabschieden. Es war eine sehr tolle Erfahrung für uns alle und es war eine sehr tolle Gruppe. Wir haben uns auf die Herausforderungen eingelassen und haben es nicht bereut den langen Weg in den Südschwarzwald auf uns zu nehmen.
An dieser Stelle nochmal einen besonderen Dank an den tollen und authentischen Projektleiter und - nicht zuletzt - auch an die Fachschule, die so etwas ermöglichen.


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