Neues aus der Fachschule

Portfolio Tage 2022

Auch in diesem Jahr standen wieder unsere Portfolio Tage an.
Herr Wunder unternahm im Workshop II eine Einführung in den Themenkomplex „Meine pädagogischen Werkzeuge: Stimme, Sprache und Körper“.

Erste Station war der Ehrenfriedhof bei Heidelberg, wo Gefallene der beiden Weltkriege beerdigt sind. Die Aktualität der politischen Ereignisse steigerte die ohnehin erwartete emotionale Beteiligung der Auszubildenden erheblich.

Aufgabe war es die eigene emotionale Befindlichkeit im Rahmen von Kleingruppen an den Gräbern in Worte zu fassen. Die eigene Betroffenheit lag u.a. darin, dass die allermeisten Gefallenen im Alter der Auszubildenden ihr Leben ließen!

Beim gemeinsamen Abschluss dieser Station wurde deutlich, dass es an uns ist, dass diese Friedhöfe keiner Erweiterung mehr bedürfen. Letzte Worte sprach Charles Chaplin im Filmausschnitt „Der große Diktator“ via Laptop.

Eine weitere Station des Workshops bestand in einem Waldspaziergang auf dem Königsstuhl. Auf dem Weg gab es an einer Wegkreuzung eine erhöhte Stelle, von der Gedichte von Robert Frost und Andreas Gryphius vorgetragen wurden. An exponierter Stelle Körperhaltung, Stimmausdruck, Pausen und Redegeschwindigkeit, sowie die Lautstärke zu steuern und dabei den Text im Blick zu halten, erwies sich als Herausforderung für alle Vortragenden.

Nach einem längeren steilen Aufstieg im Rahmen der Wanderung erfolgte die Mittagspause an der Wiese nahe der Bergbahn Endstelle. Hier fand dann auch die dritte Station statt: Ein fachlicher Austausch zum Lesen und Vorlesen mit Kindern und Jugendlichen. Erfreulich war, dass auch die junge Generation noch Zugang zu Büchern findet. Als Methode wurde das geteilte Lesen in der Gruppe erprobt: Das erste Kapitel von „The Outsiders“ von Susan E. Hinton lasen wir gemeinsam – ein US-amerikanischer Jugendbuchklassiker von 1967, der erfolgreich von Francis Ford Coppola verfilmt wurde.

Als Abschluss wurde eine letzte Station beim Märchenparadies eingelegt. In das Thema „Traumreise“, bei der wir als angehende Pädagoginnen und Pädagogen mittels einer Geschichte die Phantasie bei Zuhörenden anregen und vielleicht auch pädagogisch/therapeutische Inhalte vermitteln, wurde eingewiesen. Hingewiesen wurde auch darauf, dass derlei Entspannungsverfahren bei psychisch belasteten- oder auch traumatisierten Personen vorher therapeutisch abgeklärt werden sollten! Am praktischen Beispiel einer Traumreise in die eigene Kindheit wurde die Wirkung der Methode erprobt. Zufrieden über den ungewöhnlichen Unterrichtstag traten wir die Rückreise an.

Herr Thiele gestaltete mit Methoden der Biografiearbeit den Workshop I. “Ein stärkender Blick auf meine Herkunft“. Die inhaltliche Gestaltung des Workshops liegt die Annahme zugrunde, dass eigene biographische Erfahrungen unsere Beziehungsgestaltung und die Art und Weise, wie wir pädagogische Prozesse reflektieren, beeinflussen. So standen in diesem Workshop die für uns gute Wegbegleiter aus Kindheit und Jugendzeit im Vordergrund. Wir haben uns zuvor die jeweiligen Lieblingslieder aus dieser Zeit gemeinsam angehört und uns mit Hilfe von Jugendfotos in diese Lebensphase zurückversetzt. Wir haben uns erzählt, wie es damals war: Schweres, Leichtes und manchmal auch zum ersten Mal in einer Gruppe gesagt. Nach einer kurzen Einführung haben wir ein oder zwei Elfchen an unsere Wegbegleiter geschrieben, zum Beispiel:

Danke

Trostlos unglücklich

Du warst Da

Mich zum Weitergehen ermutigt

Danke

Im letzten Teil des Workshops wurden die eigenen Kraftquellen, auf die wir zurückgreifen können, bildlich visualisiert und im Plenum vorgestellt.
Die Portfoliotage, zwei besondere Tage im Jahreslauf, die wir nicht missen möchten!


 

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