Neues aus der Fachschule

Seminar: Theaterpädagogik und darstellendes Spiel

Am Montagmorgen trafen wir nach ausgiebiger Parkplatzsuche schließlich alle im Schnawwltheater in Mannheim ein. Dort war uns ein Raum für das Seminar zur Verfügung gestellt worden. Schauspielerin und Theaterpädagogin Giuseppina Tragni begrüßte uns und stellte sich als unsere Seminarleiterin vor. Nach einer Austauschrunde über persönliche Erfahrungen mit Theater oder Bühne starteten wir das Seminar mit einigen Auflockerungsübungen, so zum Beispiel die Impulsweitergabe im Kreis. Am ersten Seminartag ging es viel um Wahrnehmung, Mimik, Gestik und Sprache. Durch die verschiedenen Spiele, die Giuseppina anleitete konnten wir uns in diesen Bereichen ausprobieren, und machten z.B. die Erfahrung, wie schnell der gleiche Satz durch verschiedene Sprachen oder Gestik in einen anderen Bedeutungszusammenhang gebracht werden kann oder eine andere Bedeutung erhält. Außerdem konnten wir durch verschiedene Aufgaben und Spiele erfahren, wie wichtig Selbstkontrolle, und Verlass beim Theaterspielen ist. Nach dem wir uns etwas mit der Darstellung verschiedener Szenen oder Gefühlen vertraut gemacht hatten, konnten wir uns mehr und mehr auf das Theaterspielen einlassen und hatten viel Spaß beim Erarbeiten verschiedener Szenen aus dem Stück: „Supergute Tage – oder die sonderbare Welt des Christopher Boone“, welches in der kommenden Spielzeit im Schnawwltheater aufgeführt wird. Das Stück handelt von einem 15 –jährigen Asperger Autisten, der einen Mord an einem Pudel aufdeckt und dabei seine Sicht und Wahrnehmung des Lebens erzählt. Nach dem wir einige Szenen des Stückes gelesen hatten und auf verschiedene Weise dargestellt hatten, waren wir neugierig auf die Darstellung durch die Schauspieler am Theater. Am Dienstagabend durften wir an der Spielzeitvorstellung des Theaters teilnehmen. Einige Stücke, die in der kommenden Saison gespielt werden, wurden in kurzen Ausschnitten, durch die Schauspieler/innen auf der Bühne präsentiert, u.a. auch Supergute Tage. Am zweiten Seminartag, begannen wir wieder mit einem Warm-up im Kreis. Des Weiteren gab es einige Übung, um aus sich heraus zu kommen, so z.B. Tanzübungen, Übernahme von Bewegung anderer, etc. Außerdem erarbeiteten wir in Kleingruppen in drei Schritten eine Choreografie zu einer bestimmten Grundstimmung, z.B. Verzweiflung. Diese Choreografie wurde von Guiseppina mit einem passenden Text und Musik hinterlegt und schnell entstanden kleine Theateraufführungen, die wir uns gegenseitig präsentierten.
Ein Weiterer Schwerpunkt lag auf Vertrauensübungen. Wir führten einander blind durch den Raum oder ließen uns auf die Hände der Gruppe fallen. Die Seminarleiterin erklärte uns, die Bedeutung von Vertrauen auf der Bühne, zum einen in sich selbst, aber auch auf die anderen Mitspieler.

   

Wir bekamen außerdem noch einige Information über das Schnawwltheater, durch die Theaterpädagogin des Hauses. Sie gab uns außerdem Tipps zur Vor- und Nachbereitung von Stücken mit einer Gruppe und informierte uns über die Angebote des Hauses für Gruppen.
Insgesamt erlebten wir drei spannende und spaßige Theaterseminartage. Wir konnten persönlich Erfahrungen sammeln und Eindrücke gewinnen, wie z.B. Spaß am Theaterspiel in der Gruppe, sich selbst in anderen Rollen erleben, Berührungsängste fallen lassen, Hemmungen ablegen, Vertrauen als Basis in der Gruppe, sich einfach auf etwas einzulassen.
Für unsere Arbeit konnten wir neben vielen Auflockerungsspielen auch einige dieser persönlichen Erfahrungen mitnehmen und übertragen, da Kinder und Jugendliche durch das Erleben dieser Erfahrungen an Selbstbewusstsein gewinnen und sich selbst anders erleben können. Der ein oder andere bekam Lust den Kindern und Jugendlichen Theater in Zukunft, durch verschiedene Angebote näher zu bringen.
Wir möchten und herzlich bei Giuseppina Tragni, für die abwechslungsreiche, spaßige und spannende Seminargestaltung bedanken. Wir empfanden das Theaterseminar als eine Bereicherung!

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