Neues aus der Fachschule

Projektwoche-2017: Traditioneller Pfeil- und Bogenbau (Herr Loersch)

Traditioneller Pfeil- und Bogenbau

Montag:

  • Vorstellungsrunde
  • Grundlagen und Einführung
  • Mobile Werkbänke wurden aufgebaut
  • Kurze Materialkunde im schulischen Garten
  • Jeder Teilnehmer erhielt seinen Bogenrohling aus Rattanholz
  • Grundformen des Bogens wurden mit Hilfe einer Lehre angezeichnet
  • Die Teilnehmer begannen den Bogen aus dem Rohling herauszuarbeiten
  • Abschließende Feedbackrunde mit dem Projektleiter

Werkzeuge:
Werkbänke/ Arbeitsplätze, Ziehmesser, Feilen und Raspeln unterschiedlicher Stärke

Dienstag:

  • Begrüßung und Tagesplanung
  • Bogenrohlinge wurden weiter bearbeitet
  • Neues Werkzeug: Schweifhobel

Tillern: der noch nicht fertige Bogen wird in einer speziellen Vorrichtung eingespannt und es
wird überprüft, ob die beiden Wurfarme gleichmäßig durchbiegen, oder wo noch Material
abgetragen werden muss.Ziel -> Festlegung Zuggewicht/ Gleichförmige Bewegung der Wurfarme

  • -Ablussrunde mit dem Projektleiter

Mittwoch:

  • Begrüßung
  • Herstellung der Pfeile:
  • Pfeilschäfte aus Holz (jeder Teilnehmer 5 Stück)
  • Aufkleben der Nocken (Für die Auflage auf der Bogensehne)
  • Truthahnfedern abgelängt und in einer spezieller Vorrichtung auf dem Pfeilschaft verklebt
  • Pfeilschäfte auf die Auszugslänge gebracht
  • Feinausarbeitung der Bögen/ Nocken sägen (Nocken, das sind die beiden Enden des Bogens, in denen die Sehne fixiert wird)
  • Sehnenbau: Die Bogensehne wird aus mehreren einzelnen Strängen (hier Dacron 50 B) nach bestimmten Vorgaben zur Länge abgemessen und mit Hilfe des flämischen Spleißes gedreht und anschließend an die Bogenlänge und an die gewünschte Standhöhe angepasst. 

Donnerstag:

  • Begrüßung
  • Fertigstellung und letzte Feinarbeiten an den Bögen,
  • Beizen der Bögen (Einfärbung, Feinschliff und Einölen mit Leinölfirnis)
  • Setzen der Nockenpunkte auf der Sehne (Nockenpunkte sind wichtige Punkte auf der Sehne, um den bestmöglichen Flug des Pfeils zu ermöglichen)
  • Herstellung der Griffe aus verschiedenen Materialien wie z.B. Leder, Schnüre, etc.
  • Alle Werkezuge werden verräumt, die Werkbänke abgebaut und der Raum in seinen Ursprungszustand versetzt.
  • -Abschlussrunde

Freitag:

  • Treffen beim Projektleiter, um die fertiggestellten Bögen zu schießen
  •  Aufbau Bogenparcours ( Pfeilfangnetze wurden aufgehängt, Zielscheiben aufgestellt )

!! Schon hier gab es wichtige Hinweise für die Sicherheit und rechtliche Hinweise.

  • Ermitteln von Distanzen durch die Anzahl der Schritte zur Entfernung ( 10, 15, 20m )

Im Laufe des Tages wurde der Streuwinkel der Pfeile geringer, da alle ein Gefühl entwickelt haben, wie sie intuitiv schießen können. D.h. das dominante Auge, die Schießhaltung des Körpers (richtiges stehen, Armhaltung, Rückenspannung, anspannen und lösen) wurden durch die Wiederholungen beim Zielen auf die Zielscheibe angewendet. Das was das intuitive Bogenschießen ausmacht.

  • rechtliche Aspekte des Bogenschießens erläutert, ( Tipps und Hinweise zur Sicherheit )

!!Teilnehmer haben auf das Einhalten von Regeln während dem Schießen und auf eine ruhige und konzentrierte Atmosphäre für die Schützen geachtet. Natürlich gab es immer wieder praktische Hinweise, um solche Aktionen in den jeweiligen Einrichtungen durchführen zu können.

  • Gemeinsames Abschlussgrillen in der Mittagspause
  • Vertiefung der Erfahrung des Bogenschießens
  • Gemeinsamer Abbau der Bogenschießanlage

In der Abschlussreflexion hatte jeder Teilnehmer noch einmal die Möglichkeit seine gemachten Erfahrungen und seine Eindrücke weiterzugeben. Es gab verschiedene Vorschläge, wie man die gemachten Erfahrungen in den Arbeitsalltag integrieren kann. Die Gruppe stellte fest, dass man im Laufe der Woche zusammengewachsen ist und es eine tolle Zeit war. Um 15 Uhr haben die Teilnehmer die Heimreise angetreten.

Fazit:
Alle Teilnehmer waren trotz der teilweise herausfordernden Arbeitsabläufe sehr motiviert. Es herrschte ein sehr angenehmes Arbeitsklima und alle hatten großen Spaß. Die Teilnehmer stellten fest, dass sie durch das Bogenschießen eine entspannte Stimmung erlebten und es gar nicht so sehr darauf angekommen ist, das Ziel zu treffen. Vielmehr das gemeinsam Erlebte, das eigene Werkstück ausprobieren und der Aufenthalt an der frischen Luft.

Übertragung auf den pädagogischen Alltag:
In der Übertragung auf unsere pädagogische Arbeit mit Jugendlichen zielt das Projekt auf vielfältige Art und Weise auf die Ressourcen und Entwicklungsmöglichkeiten der Teilnehmer ab:

  • Umgang mit Werkzeugen und Naturmaterialien,
  • mögliche positive Beeinflussung von Verhaltensauffälligkeiten (z.B. ADHS),
  • Stärkung des Gruppengefüges (Wir-Gefühl),
  • Stärkung des Selbstwertgefühles durch Schaffung eines eigenen Werkstücks und durch das Schießen
  • Partizipation, Übernahme von Eigenverantwortung,
  • Stärkung der Motorik und Struktur durch regelmäßige Abläufe
  • Die Arbeit kann zur Stärkung der Eltern-Kind-Bindung/ Bindung Betreuer – Eltern sehr dienlich sein,

                  und viele Weitere…

Uns bleibt noch ein Dank an unseren Projektleiter, Herrn Loersch, für seine Geduld, seine klaren Arbeitsaufträge und seine angenehme Art.


 

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