Neues aus der Fachschule

Projektwoche 2015: Improvisationstheater

Den Azubis wurden in dem Workshop die grundlegenden Methoden des Improvisationstheaters, wie Kreativität, Spontanität, Spielfreude, Angebote anzunehmen, Schauspieltechniken und im Moment zu sein vermittelt.

Jede Unterrichtseinheit startete mit einem Impulsweitergabespiel, um die Aufmerksamkeit zu fokussieren. Dazu kamen verschiedene Aufwärmspiele, durch die spielerisch die Namen gelernt wurden und die die Freude am gemeinsamen Spiel weckten.Während der Woche lernten die Azubis viele Übungen kennen, wie man das jeweilige Aufwärmspiel erklärt und dann nach und nach um aufbauende Elemente ergänzt.
Die Themen der Woche waren der Aufbau einer Szene und einer Geschichte, die Arbeit mit verschiedenen Status, wie Emotionen die Szene beeinflussen können, welche Genres es gibt und wie man sie verwendet unddie Nutzung von Subtexten. Nach einer kurzen theoretischen Einführung wurden Übungen zu den jeweiligen Themen durchgeführt, bei denen die Azubis das theoretisch erworbene Wissen direkt ausprobieren konnten. Dabei lernten sie, wie wichtig es ist dem Spielpartner zuzuhören, auf seine Vorschläge einzugehen und diese dann zu ergänzen. Dieses Prinzip des „Ja Sagens“ wurde in der Woche immer wieder aufgegriffen und auf die verschiedenen Improvisationstechniken angewandt. Dass „Ja Sagen“ nicht immer so leicht ist wurde den Azubis immer wieder deutlich. DieseFähigkeit trainierten und steigerten sie innerhalb der vier Tage des Workshops und bei der Abschlusspräsentation.

Am Ende der Woche sammelten wir noch einmal alle Übungen schriftlich, um einen Überblick über die Vielfalt an Spielen zu bewahren. Zusätzlich gab es die Möglichkeiteinen Blick in Bücher über Improtheater zu werfen, um noch weitere Spiele und Übungen kennenzulernen.

Eine große Herausforderung war sicherlich die Abschlusspräsentation vor den 180 Teilnehmern der Projektwoche, bei der die Azubis Ausschnitte aus dem Gelernten auf der Bühne präsentierten. Und das absolut improvisiert! Diese letzte Hürde meisterten die Azubis mit viel Spaß und Bravour und gaben etwas von der Spielfreude der Woche an ihre Mitschüler weiter.

Was nehmen die Azubis mit in ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen?
Nach dieser Woche Improvisationstheater haben die Azubis einen Werkzeugkasten mit verschiedenen Impro-Übungen erhalten, aus dem sie sich bedienen können. Der wichtigste Aspekt bei den Übungen sollte immer die Freude am Spiel sein.

Viele Übungen lassen sich gut auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen übertragen. Der jeweilige Gruppenleiter muss aber entscheiden, ob die Übung zu den Kindern und Jugendlichen in der eigenen Einrichtung passt. Zudem ist es wichtig, ob man selbst einen Zugang zu der Übung hat. Das Fazit einer Gruppendiskussion war, dass das nicht nur von der Altersstufe der Gruppe, sondern auch von deren Interesse und Konzentrationsfähigkeit abhängt.Eine weitere Überlegung war einzelne Übungen zur Auflockerung in anderen Kontexten in der Arbeit als Jugend- und Heimerzieher als nur im Theater zu nutzen. Um die Stimmung aufzulockern, als Gruppe zusammenzukommen oder um einen anderen Blickwinkel auf die Situation zu bekommen, lassen sich viele der Übungen in den Ablauf von anderen Aktivitäten, zum Beispiel beim Sport, einbinden.


Projektleiterin und Projektort
Die erfahrene Improvisationstheaterschauspielerin Tabea Herion von DRAMA light e.V.leitete das Projekt. DRAMA light e.V. ist eine der ältesten Improvisationstheatergruppen in Deutschland und seit 25 Jahrenin Heidelberg und Mannheim aktiv. In den Shows von DRAMA light e.V. kann man Improvisationstheater oberster Güte erleben. In Workshops lernen die Teilnehmer die Grundlagen des Improvisationstheaters und deren Anwendungen auf verschiedene Arbeitswelten kennen. Der Workshop fand in der Rohrbacher Straße 88 in Räumen der Fachschule statt.

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