Neues aus der Fachschule

Drei Tage Theaterpädagogik und darstellendes Spiel an der Fachschule Heidelberg, BK28b

Am Montag, den 27.04.2015 trafen wir, die Klasse BK 28b, auf Giuseppina Tragni aus Ludwigshafen am Rhein, freiberufliche Theaterpädagogin (BuT), Regisseurin und Schauspielerin in Speyer und Umgebung, die sich als unsere Seminarleiterin vorstellte.

Ziel des Seminares war es spielerisch einen Blick in die Theatergrundlagen zu werfen. Außerdem standen Präsenz und Ausdruck mit Körper und Stimme, Schauspieltraining, Spiele und Übungen, sowie Improvisationstechniken und choreografische Übungen im Mittelpunkt.

Nach einer Austauschrunde über persönliche Erfahrungen mit Theater oder Bühne, starteten wir das Seminar mit einigen Auflockerungsübungen, so zum Beispiel die Impulsweitergabe im Kreis. Themen und Inhalte des ersten Seminartages waren Körper- und Umgebungswahrnehmungen, Mimik-und Gestik-Übungen, spielerisches Stimmtraining, zum Beispiel wie man mit Text und Ausdrucksweisen spielerisch umgehen kann, sowie Improvisationsspiele, bei denen wir Gefühle mit verschiedenen Stimmen wiedergeben haben und das „Modellieren“ von unseren Körpern.

Am zweiten Seminartag gingen wir geschlossen nach Mannheim, in das „Schnawwl“, dem Kinder- und Jugendtheater des Nationaltheaters Mannheims. Dort besuchten wir die Aufführung „Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boon“. Das Stück erzählt und spielt von dem 15 Jährigen Autisten Christopher. Christopher kennt alle Primzahlen bis 7507, mag Mathe, Ordnung und die Polizei; Überraschungen verabscheut er und Metaphern versteht er nicht. Als er den Nachbarshund sieben Minuten nach Mitternacht durch eine Forke erstochen auf dem Rasen findet, beschließt er, den Mörder zu finden. Seine Detektivarbeit führt ihn zwangsläufig zu fremden Menschen und ihren Gefühlen. Mit Beidem kann sein 100%iger Logikverstand allerdings schlecht umgehen. Nach der Aufführung versammelten wir uns mit dem Kurs BK27 und Josefine Rausch, Theaterpädagogin am „Schnawwl“, um das Stück nachzusprechen und um über die Kooperationsmöglichkeiten, die das „Schnawwl“ Jugendhilfeeinrichtungen anbietet.

Am dritten Tag unseres Seminares, starteten wir den Tag mit einer kleinen Feedbackrunde zum Theaterstück „Supergute Tage“. Ziel des Seminartages waren Vertrauensübungen und das Erarbeiten einer kleinen Choreographie, die wir vor den anderen Gruppenmitgliedern, unserer Schulleitung und unserer Sekretärin Frau Hummel aufführen durften. Vertrauensübungen waren unter anderem das Spiel „Hafen und Heulbojen“, bei dem ein Schüler blind anhand der vorher einstudierten Geräuschkulissen zum „Hafen“ finden musste. Außerdem durfte man sich in zweier Teams gegenseitig auffangen und sich rückwärts vom Tisch in die Arme der Mitschüler fallen lassen oder sich in zweier Teams blind führen, um so zu lernen, wie man „blind vertrauen“ kann. Eine weitere Übung war das „Spiegeln“ von Theatertechniken. Zu guter Letzt bildeten wir drei Gruppen, die an individuellen Choreographien zu dem Stück „Aschenbrödel“ arbeiteten. Hier durfte man die Techniken der letzten drei Seminartage anwenden, wie zum Beispiel das Stimmtraining oder die Mimik- und Gestikübungen.

Nach unserer Reflexionsrunde, verabschiedeten wir uns von unserer Seminarleiterin Giuseppina Tragni, die mit ihrer tollen Arbeit sehr schnell den Draht zu uns gefunden hatte.

Es war ein sehr gelungenes Seminar, da das uns zum einen die Welt des Theaters ein Stück näher gebracht hat und zum anderen, weil sich jeder von uns auf seine Art und Weise einbringen konnte und die Hürde des Schamgefühls schnell abstellen konnte. Jeder machte seine persönlichen Erfahrungen, die der ein oder andere mit Sicherheit auch auf seine Arbeit mit Kindern und Jugendlichen übertragen kann.

Herzlichen Dank für das tolle Seminar, das, einstimmig festgestellt, „eins der besten Seminare in unserer bisherigen Ausbildung“ war.

Für die Klasse Bk 28B,
Mara Preißler und Laura Olbert

 

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